Freitag, 21. August 2015

Vom Ego und seinen Formen

2014-11-02 @ 23:29:53

Die Erfassung und Betrachtung des Egos ist eine der interessantesten und zugleich schwierigsten Felder der Selbstreflexion.
Die Illusion des Ichs! So wird das Ego oft genannt.
Unserer Ego ist für mich ein Schimpanse, ein behaarter und eher ungemütlicher Affe.
Welche Aufgabe hat das Ego? Wenn ihr mich fragt, versucht es uns zu beschützen. Wenn es ungemütlich wird, dann springt unser Primate hervor und droht und brüllt. Doch eigentlich werden wir durch unser Ego unflexibel, selbstsüchtig, gierig und unempathisch.
Das Ego ein Schimpanse? Komm Hamid da wohnt doch kein Affe in uns. Wie kann man das Ego greifbar machen?

In der Mathematik ist es möglich Dinge zu beweisen, in dem man die negierte Form dessen wiederlegt.
Also ich kann beweise, dass die Erde rund ist oder dass die Erde nicht rund ist. Wenn ich versuche zu beweisen, dass die Erde nicht rund ist, dann scheitere ich und beweise damit, dass sie doch rund ist.
Wenn wir das Ego nicht finden, dann können wir versuchen zu verstehen, was das gegenteil zu bedeuten hat. Egolosigkeit. Ich habe das Jahrelang mit Ichlosigkeit gleich gesetzt. Dieser Zustand wird von meditativen Menschen für sehr befreiend empfunden. Ein Zustand die es ermöglicht mit der Umwelt zu verschmelzen. Alles ist eins und für jemand der darauf meditiert ist es Erspürbar. Es gibt keine Grenzen.
Allerdings, auch wenn Ichlosigkeit befreiend war, merkte ich dass es nicht etwas ist was uns im Alltag begleiten kann. Da draußen ist es wichtig unterscheiden zu können wo das eigene Ich anfängt und wo es aufhört. Sonst setzten wir uns auf dem Schoss eines anderen Bahnfahrers oder essen aus dem Teller der anderen. (Was es gar net so schlimm ist, außer dass es Ärger geben könnte.)
Ok, also was tun im Alltag? Lassen wir doch alles so wie es ist? Wie können wir ein besseres Bild von uns selbst bekommen?
Auf der Reise der Selbstreflektion ins innere ist unserer Ego im Weg.
Der Blick nach innen ist oft getrübt. Manche Morgende sind wir Könige, fühlen uns großartig und sexy und manche Morgende denken wir, dass wir hässlich und dumm sind. Von außen betrachtet unterscheiden wir uns kaum von dem einem Tag zu dem nächsten. Warum dann dieses auf und ab? Das Ego ist eine Illusion, wie sollte es Beständig sein?

Ein Lehrer half mir vor kurzem die Dinge klarer zu sehen. Er trennte das Ego und das funktionierende Ich. Es sind unsere wahre Fähigkeiten. Es ist eine Funktion die uns Hilft durch das Leben zu kommen, unsere Gefühle einzuordnen usw.
Das Ego liegt auf dem “Ich”. Umso instabiler das “Ich”, umso präsenter ist das Ego.
Ich wollte wissen, wie stark das eine oder das andere bei mir ist, dabei halfen mir diese Fragen:
Trifft dich Kritik über die Masse und du brauchst tage bist du dich davon erholst, auch wenn es liebevoll gemeint und formuliert ist?
Oder im Gegenteil, die Kritik der anderen ist dir völlig egal und du hast die Worte in 2 Minuten vergessen?
Oder ist deine Redaktion sogar eine heftiger Gegenkritik gepaart mit Aggression?

Wenn du eine der Fragen mit Ja beantwortet hast, dann hast du ein Affen.
Was man mit sein Affen macht. Nun ja, zuerstmal sollte man es annehmen, dass man den hat. Beobachten hilft Unheimlich. Dann erwischt man den Affen hier und da bei der Aktion. Und gut zu reden und geduldig sein, ist auch sehr sinnvoll. Und ein letzter Tipp: Nicht füttern!

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