Freitag, 21. August 2015

Meditation und Arbeit



2013-01-14 – 21:39:23

Heute habe ich einen Abstecher zum Lotustempel gemacht und morgens gab es Yoga. Ich verstehe immer mehr über den Aurobindo Ashram und habe mich entschieden weitere 10 Tage hier zu verbringen. Es ist ein mehr als entspannter Ort. Mit tollen Menschen, vielen Möglichkeiten sich und seine Ideen zu entfalten und zu spirituelle Ruhe zu gelangen. So bringe ich mich bei der Arbeit hier ein und habe alte Rechner während des Unterrichts repariert. Da der Lehrer den Unterricht nach 10 Minuten verließ übernahm ich dann den Unterricht. Thema war HTML und Webprogrammierung. Die Kinder und Jugendliche kommen aus Krisendörfer und werden hier unterrichtet. Mein Arbeitskollege Vallu ist ein extrem lieber 23 jähriger Kerl der vor 2 Jahren aus Süd-Indien hier hin gekommen ist, um arbeiten zu lernen. Der Tempel ist für mich eine wunderbare Möglichkeit den Menschen Näher zu kommen.
Ich war in der Zwischenzeit nochmal im buddhistischen Tempel und konnte mit einer Frau sprechen die aus Deutschland kam. Der distanzierte Ersteindruck bestätigte und erhärtete sich. Ich wurde gefragt, ob ich Buddhist sei. Meine Antwort war: “Kann man Buddhist sein? Wir reden von keinem Gott oder Propheten sondern von einem Lehrer.” Aufjedenfall wurde ich von denen abgewiesen und werde von dort nicht unterrichtet. Es wirkte auf mich alles sehr sektenhaft. Schwer rein! Heisst das dann auch schwer wieder raus? Naja in Köln wirkten die ganz anders auf mich. Vielleicht ist es nur meine Erfahrung. Auch Bücher mit direkten Weisheiten von Buddha gab es für mich nicht. Dafür muss man Mönch sein. Wie traurig was aus den Weisheiten eines Mannes gemacht wurde der alles dafür tat um Machtstrukturen zu vermeiden.
Unabhängig davon komme ich mit meiner Meditation gut voran. Mittlerweile kann ich mich bis zu einer Stunde konzentrieren, dabei kann ich mich sehr gut entspannen. Ich frage mich nur in wie weit die Meditation im alltäglichen Leben einsetztbar und notwendig wäre. Das Erreichen der Erleuchtung also das verlieren von Angst, das dauerhafte glücklich sein und das starke empfinden von Empathie erreicht man meine Meinung nach nicht durch Meditation sondern durch Offenheit, durch das Verständnis für das Leben und die Liebe. Man muss diese Dinge in sich tragen und kann sie dann verstärken. Man kann durch die Meditation seine Konzentration erhöhen, dem Leid den Sorgen und dem Schmerz für eine Weile entrinnen und man kann vorhandene Eigenschaften stärken und festigen. Das ist aber natürlich das was ich bis jetzt verstanden habe. Ich werde versuchen an buddhistischen Meditationkursen teil zu nehmen, um mehr zu verstehen und morgen fahre ich mal mit dem Bus in die Stadt (das wird abenteuerlich), um mir eins, zwei Bücher darüber zu holen, da das Buch was ich momentan lese sich dem Ende neigt. Es ist ein wunderbares Buch was ich allen Suchenden da draußen weiter empfehlen kann: “Siddhartha von Hermann Hesse.”

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