Freitag, 21. August 2015

Der Diamantweg

2012-12-19 – 11:48:37

Buddhismus ist die dritte Religion mit der ich mich intensiv auseinandersetze. Mir geht es darum eines zu verstehen: Welche Energiequelle gibt Gläubigen die immense Kraft, die wir von Ihnen kennen und was haben die großen Weltregelionen gemeinsam, was die Menschen so fasziniert.
Seid vielen Jahren versuche ich dies zu verstehen. Was bringt uns dazu religiös zu werden? Welche Elemente helfen dabei? Bei meiner Suche habe ich immer mehr begriffen, dass das Gehirn und seine Funktionsweise dabei eine große Rolle spielt. In vielen Berichten, Dokumentationen und ähnliches habe ich davon gehört, dass wir innerlich unruhig sind, dass unsere Denkaufgaben uns belasten, dass die Intelligenz des Menschen ihm zum Verhängnis wird. (Hier zu ein wunderbarer Bericht auf „welt.de“: http://www.welt.de/welt_print/kultur/article8423718/Wie-Gott-das-Gehirn-der-Glaeubigen-ruhigstellt.html )
Ist das menschliche Gehirn empfängnisbereit für religiöse Gedanken? Wenn dies so wäre, dann wären Menschen die nicht darüber im Klaren sind in Gefahr. In Gefahr von Menschen die diese Empfängnisbereitschaft kennen, ausgenutzt zu werden.
Ich war letzte Woche zum ersten mal in einem buddhistischen Zentrum (http://www.buddhismus-koeln.de ) in Köln. Dieses hatte mir eine Person empfohlen mit der ich ein sehr interessantes und intensives Gespräch über das moderne Leben und alternative Wege hatte.
Dort angekommen wurde ich sehr freundlich empfangen, der große helle Meditationsraum mit dem dicken gemütlichen Teppich auf dem Boden und die Buddhastatuen an der Wand wirkten äußerst einladend. Doch ich sah auch etwas, was mir nicht gefiel: Über und neben den Buddhafiguren befanden sich drei eingerahmte Bilder von Menschen, von Erleuchteten, wie ich später erfuhr. Genauso wie ich in Religionen eine Quelle von Energie für den Menschen sehe, sehe ich auch darin große Gefahren. Und Personenkult ist eine dieser Gefahren. Die Menschen werden leicht beeinflussbar, sie lassen sich von Heiligen, Mönchen, Imamas und anderen selbsternannten Heiligen beeinflussen. Viele von Ihnen überlassen das Denken diesen Menschen. Sie entscheiden nicht mehr selbst. Daher wurde ich skeptisch als ich die Bilder sah. Ich wurde aber später ein wenig besänftigt, als ich den eineinhalb stündigen Vortrag gehört hatte. Buddha hatte recht gut vorgesorgt, um die Machtstrukturen zu dämpfen die nach ihm entstehen würden. Er hatte laut eigener Aussage etwas erreicht was jeder andere auch in sich trug und erreichen könnte. So suchte er Kollegen und nicht Gläubige, Jünger, Untertanen oder Schafe. Nach dem interessanten Vortrag wurde unter Anleitung meditiert. Die Meditation war eine des 16ten Karmapa, mit dem man direkt die Erleuchtung erreichen kann. Was ich auch interessantes erfahren hab ist, dass die Erleuchtung nichts außerirdisches und surreales ist. Es geht darum dass derjenige der diesen Zustand erreicht hat, keine Ängste in sich trägt. Er ist unerschütterlich, weil er weiß dass ihm nichts schlimmes im universellen Sinne geschehen kann. Er ist immer glücklich, weil er begeistert ist von der Welt und in jeder Situation etwas positives sehen kann und er ist mitfühlend.
Die Meditation selbst dauerte ca. 30 Minuten. Im Schneidersitz und mit verschlossenen Augen stellte ich mir die Dinge vor, die vorgelesen wurden. Und ich fühlte mich entspannt.
Meditation ist eines der Dinge, die den Gläubiger hilft sich gut zu fühlen. In jeder größeren Religion gibt es meditative Elemente. Sie beten gemeinsam, sie singen gemeinsam und schalten dabei wunderbar ab.

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