Freitag, 21. August 2015

Lass einfach los, sag ich mir und halte fest was das Zeug hält

2013-08-11 @ 10:21:08
(Ein Gespräch mit mir selbst)
- Warum sollte ich überhaupt los lassen?
- Es ist vergänglich
- Aber dann habe ich doch nix mehr, wenn ich los lasse!
- Schau genau hin, du hast jetzt schon nichts. All das gehört es nicht wirklich dir, denn du bist nur ganz kurz Hier, auf diese Welt
- Aber so kurz kommt es mir nicht vor.
- Schau zurück. Viele Jahre sind vergangen und es war nicht viel mehr als ein Augenblick und auch die Zukunft wird nicht viel länger sein. Lass los
- Was soll ich los lassen?
- Alles
-Wie alles? Also ich soll von nichts mehr abhängig sein, von nichts und niemanden?
-Richtig
-Dann verfall ich doch in totalen Nihilismus.
-Warum solltest du? Erkenne die Schönheit des Lebens. Finden den Sinn für dein Dasein, für dich. Das Leben ist ein Geschenk und der Bewusstsein darüber ist ein viel größeres Geschenk. Wer so ein wunderbares Geschenk erhalten hat, kann nützlich sein, für alle anderen.
-Und was ist mit mir?
-Wer bist du? Was bist du?
-Ich bin Herr....
-Bist du dein Name?
-Ich bin ein Man, hab schwarze Haare
-Bist du dein Geschlecht oder dein Körper?
-Ich bin Informatiker?
-Bist du deine berufliche Fähigkeit?
-Was bin ich dann?
-Das was dich ausmacht ist tief in dir und du wirst es erst kennen lernen, wenn du los lässt. Lass los.
-Wie kann ich das tun?
-Mach die Augen zu. Setz dich grade hin. und stell dir das vor, was dir am wichtigsten ist. Was begehrst du in Leben? Sehe es vor dir. Erfreue dich dran. Nimm dir ein Moment und genieße es. Egal ob es ein Gegenstand oder Person ist, egal ob es ein Zustand oder ein Ort ist. Sei da, Sei dabei, fühle es, riech es.
Und nun verabschiede dich davon. Sehe wie es verschwindet. Für immer geht und nicht mehr da ist. Akzeptiere es. Es ist so. Alles wird gehen. Nichts aber rein gar nichts ist beständig, außer die Unbeständigkeit. Doch das ist nicht schlecht. Sei in hier und jetzt. Sehe das Leben auf diesen Planeten. Sehe was für ein wunderbares Geschenk es ist ein Mensch zu sein. Fühle, wie wunderbar das ist sich an dem Geruch eine Blume erfreuen zu können. Schonmal ein Sonnenuntergang gesehen zu haben. Sehe das Universum. Erinnere dich daran wie wundervoll es ist das Gefühl von Liebe zu kennen. Und verstehe, dass das wunder des Leben weiter geht, auch wenn dein Objekt der Begierde nicht mehr dir gehört.
Und nun mach langsam die Augen auf. Ganz langsam. Und Fühl es. Die Entspannung. Die Möglichkeit frei sich für Menschen und Dinge zu entscheiden und unabhängig zu sein. Unabhängig von Verlustängsten. Von Gier.
Es gibt eine Reihe an Meditationen, die darauf zielen uns frei zu machen. Sie helfen uns los zu lassen. Und wie immer bin ich der Meinung, dass jeder für sich entdecken sollte, was am besten zu ihm passt.
Was mir persönlich hilft ist das “Blatt im Fluss” entwickelt von Osho. Es ist eine geführte Meditation. Dabei sieht man sich wie ein Blatt, der in ein Fluss daher treibt und nichts an der eigenen Fahrtrichtung ändern kann. Man erlebt unterschiedliche Strömungen und entspannt sich dabei immer mehr. Diese Fluss ist das Leben und wir das Blatt. Erst wenn wir akzeptieren, dass wir machtlos sind, nichts tun können. Und einfach das Leben annehmen sollten, wie es ist. Erst dann haben wir die Wahl und die Kraft etwas wirklich sinnvolles aus freien Entscheidungen zutun.
Ein Lebenlang wurde uns weiß gemacht, dass wir selbst die Dinge in die Hand nehmen können. Dass wir entscheiden wo es lang geht. Dass wir unserer Glück schmieden. Doch ich persönlich wurde nie darauf aufmerksam gemacht, dass dies nur gilt, wenn ich Frei bin. Frei im inneren, frei von Ängsten. Dass ich die Dinge nur erreichen kann, wenn ich nicht abhängig von Ihnen bin. Und so meditiere ich jeden Tag. Mit dem Ziel los zu lassen um wahrlich frei zu sein.

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