In Delhi angekommen nahm ich den Schnellbus bis Delhi Hauptbahnhof. Die Fahrt kostete mich 75 rupee, was verhältnismäßig doch gar nicht so wenig ist. Die Busfahrt bot mir aber einen schnellen Einstieg. Einen Ueberblick. Um den Flughafen herum werden riesige Gebäude gebaut, doch daneben gibt es auch riesige Gebäude die halbfertig zerfallen. Die Militaerkontrollen waren fuer mich recht auffällig. Es gab immer wieder Kontrollpunkte die mit Bunkern und automatischen Maschinengewähren unterwegs stau verursachten. Sogar in Tehran ist es um einiges moderater, aber nagut in Indien gibt es auch ständig Anschläge (Ich frag mich nur, ob solche Strassensperren etwas daran ändern könnten). Über Delhi liegt ein Smognebel der durch die kleinen Lagerfeuer verursacht wird, die die Leute ueberall machen um sich aufzuwaremen.
Bei der Busfahrt gab es aber auch Dinge von ganz anderer Art zu sehen: Beim Vorbeifahren an einem Park waren viele Affen, Papagaye und ein Wildschwein zu sehen und das mitten in der Stadt.
Am Hauptbahnhof angekommen suchte ich nach dem "Main Bazaar", wo sich viele Hostels befinden, doch ein Polizist erzählte mir, dass ich auf der falschen Seite des Bahnhofs bin. So lernte ich das heftige Chaos des Zugbahnhofs kennen und musste eine lange Schlange abwarten bis ich wie alle Anderen durch den Metalldetektor, der übrigens bei jedem voll ausschlug ohne dass es jemanden intressierte, laufen. Mein Gepaeck wurde aber im schnelldurchlauf geröngt. Ich glaube bei dem Choas hätte man es nicht bemerkt, wenn ich eine Basuka dabei gehabt hätte.
Der erste Blick in ein Hostelzimmer brachte mir eine klare Entscheidung. Der Plan die erste Woche im Hostel zu verbringen fällt aus. Ab zum Tempel. Fuer 200 rupeen fuhr mich ein Raschkifahrer zu dem 15 KM im süden liegenden KIBI-Tempel, doch die nahmen mich nicht auf. Ich müsse mich zu einem Kurs anmelden de in 6 Tagen losgehe. Tja Großstadt nimmt sogar Buddhisten die Emphatie dachte ich mir. Aber mir wurde ein anderer Ashram (Tempel) empfohlen. So fand ich eine wunderschöne saubere Insel in diesem wilden Großstadtjungel. Auch wenn die mir zuviel abgeknüpft haben (umgerechnet 13 Euro) pro Übernachtung mit Essen, fühle ich mich dort sehr wohl. Man sollte sich daran gewöhnen, dass man als Touri ueberall ausgenommen wird.
Der Ashram heißt Sri Aurobindo Ashram (www.sriaurobindoashram.net)
Die Zimmer sind unbeheizt und eine warme Dusche gibt es nur, wenn die Sonne scheint, also nicht jetzt. Aber als ich gesehen habe wofür die das Geld verwenden fühlte ich mich noch wohler: Eine Schule, die von dem Temple finanziert wird. Und an den leckeren Essenstafeln kann jeder teilnehmen.
Der zweite Tag fing vor dem Klingeln des Weckers an. Indische Klänge von einer großen Menschmenge gesungen weckte mich und zog mich magisch an. Ich sprang aus dem Bett, putzte die Zähne ganz schnell und folgte der Masse. Mit einem sicheren Abstand beobachtete ich wie die geistige Führerin die Lieder vorsang und von den wahrscheinlich restlichen Beschäftigten begleitet wurde. Die singende Gruppe lief in das Hospital. Tja da merkte ich dass zu der Schule wohl auch ein Hospital existiert. Beim Fruehstück traf ich wieder den freundlichen Kanadier der mir gestern angeboten hatte ihn durch Delhi bei seiner Shoppingtour zu begleiten. Es stellte sich später raus, dass er ein Taxi für den ganzen Tag gebucht hatte. Merkwürdigerweise kostet das ganze nur 1000 rupeen. Ich werde aus den Preisen einfach nicht schlau.
Der Kanadier, nennen wir ihn Sympatic, war schon 4 mal in Indien und praktizierte schon seid 10 jahren Yoga.
Wir sahen viel von Delhi, angefangen von Klamottenläden mit traditioneller Kleidung fuer die Mittelschicht, sowie abgefahrene Souvenirläden für Touris, die Figuren aus Sandalholz geschlitzt für bis zu 2000 Euro verkauften. Dieses Holz trägt ein Öl in sich das beim Reiben einen angenehmen Duft entfaltet.
Abends bekam ich an der Rezeption mit wie die im Ashram Jugendliche in Sachen Webprogrammierung unterrichteten und Computerprobleme hatten, also packte ich mit an und brachte die alten Dinger zum laufen. Ein gutes Gefühl, ich denke ich werde öfter bei den Arbeiten mithelfen.
Naja heute ist der dritte Tag ohne Fleisch und ich muss sagen es fehlt mir überhaupt nicht. Was mir aber fehlt ist die warme Dusche, auch wenn ich mir mit Tricks helfe (mit dem gemeinsamen Wasserkocher im Hof Wasser kochen. Ab ins Zimmer, mit kalten Wasser im Eimer vermengen und sich mit dem kleinen Eimer waschen. Vorher Sport machen um warm zu bleiben.